Spirituelle Lehren, Spirituelle Lehrer und Narzissmus der modernen Zeit

Die Qualität dessen, was ein Mensch tut,
ist von seinem Charakter abhängig.

 

 

Jedes Tun entsteht aus dem feinstofflich Unsichtbaren. Zuerst ist Denken, dann Fühlen und dann die Umsetzung des Impulses des Denkens in die materielle Welt!

Sowohl das Denken als auch das Fühlen eines Menschen entstammen seinem Wertegerüst, das in der Familie bis zum 7. Lebensjahr, so heisst es, gelegt/programmiert wird.

Wenn Empathie, Liebe, Respekt nicht erfahren, Kinder aber darin gelehrt werden, daß es keine Grenzen gibt, die zu wahren, kein Anstand, der zu berücksichtigen, kein Benehmen, das zu leben ist, damit auch andere Universen in Frieden existieren dürfen, wenn Kinder lernen, daß sie die Besten, die Schönsten, die Gescheitesten sind und alle Universen sich nur um sie und die Befriedigung der eigenen Bedürfnisse zu drehen haben; wenn Kinder nicht lernen, ein NEIN zu ertragen, wenn sie keine Grenzen kennen, dann, ja dann wachsen genau diese Samen in ihnen heran.
Diese Samen werden zu Ursachen.
Die Wirkungen kennen wir alle aus unserer Umgebung.
So werden nämlich mehr oder minder unerträgliche erwachsene Narzissten erzogen.

Alle Menschen haben narzisstische Anteile, die Frage ist wie immer die Intensität.

Jeder von uns Lehrern , spezifisch spirituelle Lehrer, müssen sich die Frage stellen, wie er/sie mit Narzissten umgeht, zum Beispiel im Setting eines Workshops.Um mit Narzissten so umzugehen, dass sowohl man selbst als auch der Narzisst überleben kann muss man sie zuerst als solche erkennen.
Und schon das ist nicht ganz leicht.

Lernprozesse verlaufen im Allgemeinen wie folgt:
Problem erkennen,
Problem bearbeiten,
Lösungen finden,
Neue Struktur finden.
Gelernt haben

In einem solchen Lernprozess erkennt der Lernende das eigene „Ich Bin“, setzt sich mit eigenen Erwartungen auseinander, lernt Fehler im eigenen Sein aufdecken, erweitert damit Toleranzgrenzen und Bewusstsein und lernt schließlich neues Verhalten .

 

So klar und scheinbar einfach das oben beschrieben steht, so einfach ist das leider gar nicht bei Narzissten. Diese Art Mensch spannt ja möglicherweise einen Bogen von z.B. bloßer Egozentrik bis hin zur schweren narzisstischen Störung, welche eine schwere psychische Krankheit ist.
Die Erfordernisse, möglichst richtig zu reagieren sind daher immer neu.

Auch spirituelle Schulen bleiben nicht verschont von Besuchen von Narzissten.
Trotzdem die Gesellschaft spirituelle Lehrer und deren Schulen noch immer auf den Scheiterhaufen der Infragestellung und Lächerlichkeit oder gar der Scharlatanisierung stellt; trotzdem Leistungen einer spirituellen Schule wie Seminare und Ausbildungen, spirituelle Healings, Coachings oder andere Leistungen um Geld gekauft werden können: Der Konsument, der Käufer kann, muss nicht tiefer blicken. Niemand kann einen anderen zu Selbsterkenntnis, Disziplin, Spiritualität zwingen.

Mit Geld kauft man heute Wissen und Ausbildungen: fürs Ego. Auch spirituelle Lehren.

Hier Geld, hier Leistung.

Nach dem Kauf hat der Kaufende, der Konsument 2 Möglichkeiten:

1. Das Gelernte wird an anderen Menschen angewendet. Den Gewerbeschein des Energetikers kann jeder lösen. Die Lehren werden verwendet, was der ihnen innewohnende Plan ist.
Dem Bewusstsein des Narzissten dienen die Lehren als Samen zur Stärkung seines/ ihres Ego.
Sie gehen auf als Vertiefung der narzisstischen Besonderheit und werden zum Leistungsangebot und später zu Energieaustausch, sprich Geld. Die Käufer dieser Leistungen sind Mittel zum Zweck, wie alle(s) Mittel zum Zweck des Narzissten ist.
Erfolge mit der Arbeit dienen nicht der Freude und Öffnung des Herzens sondern als Nahrung für den Narzissmus.

2. Das Gelernte wird nicht angewandt; weder an sich selbst noch an anderen. Das Ego MUSS und WILL weiter ungestört die Oberaufsicht über das ganze Sein.
Heilung, Harmonisierung, Erkenntnis und Bewusstseinserweiterung sind nicht gefragt, sie würden die eigenen narzisstischen, oft sehr erfolgreichen Strukturen in Frage stellen, denn Heilung stutzt das Ego auf den richtigen Platz zurück und wer will das schon?! Der Gewinn für ein solches Ego liegt dort, wo es sich wissend zeigen und dadurch seine Besonderheit verstärken kann.
Besserwissen ist Nahrung für das Ego und das ist das Hauptziel.

3. Es wird wahrscheinlich noch unzählig viele weitere Varianten geben, diese sind mir aber bisher noch nicht bewusst geworden.

 

Wie also ist die rechte Vorgangsweise des Umganges, fragt sich der Lehrer ?

Man wird sich nicht auf EINE rechte Vorgangsweise festlegen können.

Was zählt ist wie immer die eigene Authentizität, Ehrlichkeit und Reflexion.
Definitiv der kleinste gemeinsame Nenner für den Vortragenden ist jener, die Situation zu ertragen.
Wessen Grenzen aber dauernd, mag sein unbewusst, – was die Sache keineswegs besser macht-, nieder gerannt werden, wer dauernd den manipulativen Angriffen eines Mitmenschen ausgesetzt ist, weiß, wie schmerzhaft und extrem anstrengend dies ist.

Mitgefühl und Erkenntnis der Wahrheit lässt einem das bis zu einem bestimmten Punkt aushalten.
Nur, wenn man erkennt, daß es sich um eine leidende Seele handelt, gefangen in einem krankmachenden und krank haltenden Netzwerk des Ego, ist das aushaltbar.

Wer sich als „Gekaufter“ für „stillhalten“ entscheidet, setzt dem narzisstischen Ego natürlich keine Grenzen. Der Narzissten versteht das als „alles ist gut“. Je länger die eigenen Grenzen unverteidigt bleiben, desto länger kann der andere die Grenzen nicht wahr nehmen.

Werden die Grenzen irgendwann dann doch verteidigt, kann es sehr leicht zur „narzisstischen Kränkung“ kommen, der Narzisst diagnostiziert z.B. Mobbing und wird dich mit aller Kraft verfolgen!

Reflektiert wird grundsätzlich nichts.
Reflexion alleine schon würde das Ego des Narzissten gefährden.

Die Lösung sind entweder Aggression oder Opfer.
Opfer erhalten grundsätzlich von der Gesellschaft Energie, nicht zuletzt vor allem von jenen, die ein gutes Herz, aber leider einen unklaren Geist haben und die Wahrheit nicht erkennen können.

Wenn ein spiritueller Lehrer das aushalten kann, spricht das für sein erweitertes Bewusstsein und seine Menschenliebe.
Narzissten bringen ihm die Deckung seiner Kosten ebenso wie Schwache, die die Lehren auch, nur eben aus anderen Gründen, nicht leben und sich nicht transformieren können.

Wenn ein Lehrer aber Rücksicht nehmen muss/will auf andere, auch bezahlende Kunden, die insbesondere durch das Ego und die Ansprüche des Narzissten gestört werden, wenn ein Lehrer den Anspruch hat, Transformation und Heilung und Herzöffnung in den Zuhörern zu bewirken und Wissen nicht nur „dem Ego seiner Kunden vorzuwerfen“, wie einst sowohl Jesus, als auch unser Meister, wenn ein Lehrer klaren Geistes ist, dann hat er damit ein Thema.

Spätestens dann nämlich wird der ganze Unterricht zu einem Spießrutenlauf.
Also sucht der geplagte Lehrer nach dem Vorbild im eigenen Lehrer und wird über alle Massen fündig:

Folgend alles Zitate von Master CHoa Kok Sui, nachlesbar in den Lotus Sutras, bei uns im Institut erhältlich:

„Du musst die inkarnierte Seele von Unreinheiten reinigen.“

„Das Ziel ist, feiner zu werden, mehr Kontrolle über die Emotionen zu haben, sodaß die unteren Chakras von den oberen Chakras beaufsichtigt werden können .“

Master Choa Kok Sui in Österreich

„Spirituelle Entwicklung hängt ab von innerer Reinigung und innere Reinigung ist  Charakterbildung.“

„Wenn ein spirituell Praktizierender nicht tief gehende innere Reinigung macht, werden seine negativen Qualitäten und Schwächen zurückkommen, um den Schüler zu jagen.
Das wird zu einem spirituellen Fall führen.“
Beyond the mind, Lotus Sutra von Master Choa Kok Sui.

Weitere Zitate:
„Es gibt einen Minimum Standard. Von Schülern wird erwartet, daß sie Selbstkontrolle und Verfeinerung besitzen und kultiviert sind. Wir haben ein bestimmtes Limit.
Von Schülern wird erwartet, dass sie sich auf bestimmte Weise benehmen“.

 

Weiter schrieb und sprach und lebte Master wie folgt:
„Es gibt viele verschiedene Lehrer auf verschiedenen Entwicklungsstufen.
Wenn Du dich nicht adaptieren kannst, zwingt dich niemand, zu bleiben.
Deine Schlüsse müssen nicht dieselben sein wie die des Lehrers.
Du bist frei, deine eigenen Schlüsse zu ziehen.
Du hast das Recht zu denken, du hast das Recht, Fragen zu stellen.
Aber du hast nicht das Recht unhöflich zu sein!
Zu fragen ist das eine, negative Energie zu senden, das Zweite“.

„Jeder wächst ins seiner Geschwindigkeit. Du wirst nicht gezwungen zu bleiben, Du wirst nicht gezwungen zu lernen. Du wächst in deiner eigenen Geschwindigkeit.
Wenn Du ein guter Schüler sein willst, lernst du schnell.
Vermeide selektives Hören.
Du kannst nicht wachsen, wenn du die falsche Einstellung hast.
Wenn du keinen Respekt hast für das Höchste Wesen geht deine Energie runter.
Du hast karmisch nicht das Recht, dich zu entwickeln, wenn du nicht anderen hilfst, sich zu entwickeln.“

„Deine Reife zeigt sich in deiner Einstellung. Du kannst hinterfragen was du willst, aber tue es höflich.
Manche Menschen sind „Pain in the neck“ und beeinflussen andere Menschen negativ.
Sieh einen Menschen, der ein „Pain in the neck“ Mensch ist als Herausforderung an, deine spirituellen Muskel zu trainieren.
Ein Lehrer hat alle Arten von Schülern.
Sie dürfen Fehler machen aber sie dürfen nicht unhöflich sein.“

„Wenn ein Student perfekt ist braucht er keinen Lehrer!“

„Studenten müssen Respekt haben. Du kannst den Baum an seinen Früchten messen.“

Für einen Lehrer ist also stets abzuwägen, wie er Ausgeglichenheit schafft zwischen der Verteidigung der eigenen Grenzen, Disziplinierung narzisstischer Zuhörer oder Teilnehmer, dem Schutz der Lehren und allen anderen Teilnehmern, die auch bezahlt und das Recht haben, die Lehren vermittelt zu erhalten und nicht die Kraft besitzen, sich gegen den „Pain in the neck“ Menschen durchzusetzen.

Das ist manchmal gar nicht leicht.

Manchmal muss ein Lehrer ziemlich hart durchgreifen, damit ein Narzisst in der Klasse nicht in der Lage ist, die Energie eines gesamten Seminars zunichte zu machen.

Bleibt noch die Frage: Spirituelle Lehren geben oder nicht?
Die Antwort liegt auf der Hand:
Ist die Seele nicht reif für die Lehren, so kann sie sie nicht verstehen.
So eine Persönlichkeit missbraucht dann die Lehren entweder für weitere Egotrips, verunstaltet sie oder hält sie nicht rein, baut sie ohne weitere Vorbehalte um, filetiert und tranchiert die Lehren.
Und der  Lehrer muss mit dem Karma leben, das er macht, wenn er unreifen Seelen die Lehren und damit die Macht gibt.
Andernfalls muss er auch mit dem Karma leben, manche Menschen nicht zuzulassen zu den Lehren und damit deren Ego zu kränken und zu beleidigen.

Immer aber muss er mit sich, seinen Ansprüchen und mit sich und seinen Emotionen und sich und seinem eigenen Wertegerüst leben und auch das ist manchmal gar nicht angenehm.

Aber: So ist Leben eben!
Der, der lehrt braucht den Mut, auch mal ein unverstandener und Böser zu sein!

Mögen alle fühlenden Wesen gereinigt und geheilt sein mit Hilfe der Großen und Mächtigen!
Jetzt, Jetzt, Jetzt!